La Paloma

Mittwoch, 8. April 2020

Ostergrüße aus Belize

Also,zuerst mal : Es geht uns gut.
Sitzen hier in Belize fest. Grenzen zu, Häfen zu, Flughäfen zu. Nicht nur hier, sondern auch in den benachbarten Staaten. Unseren Plan, über den Atlantik zurück nach Europa zu segeln, haben wir inzwischen aufgegeben. Bahamas, Bermudas, Azoren, alles dicht. Müssten im Mai lossegeln, aber das ist nicht mehr machbar.
Nun harren wir der Dinge, die da kommen werden. Hoffen darauf, dass in absehbarer Zeit die Grenze nach Guatemala geöffnet wird, dann können wir wenigstens das Boot hurrikansicher abstellen. Hier in Belize gibt es nur wenige Liegeplätze in Häfen, nicht sicher und nur mit geringem Tiefgang zu erreichen.
Liegen hier vor dem Ort Placencia vor Anker, mit weiteren 20 Schiffen. Über Funk sind wir jeden Tag miteinander verbunden, auch mit anderen Schiffen, die woanders in Belize zwangsparken. Die Hafenbehörde hat uns auch schon besucht. Pässe, Schiffspapiere und das Schiff wurden fotografiert. Normalerweise kann man sich nur 3 Monate im Land aufhalten, aber wegen der besonderen Situation wurde das auf unbestimmte Zeit verlängert. Die Behörden haben eh die Arbeit eingestellt, so dass wir erst bei einer möglichen Ausreise unsere Gebühren bezahlen können.
An Land dürfen wir, zur Versorgung, Müll entsorgen, Telefon nachladen u.s.w. Bis 15 Uhr sind die Geschäfte geöffnet. Bisher kein Engpass mit Lebensmitteln.
Restaurants und Bars haben geschlossen. Die Preise sind normal geblieben. Diesel und Benzin sind sogar billiger geworden.
Bisher gibt es 8 Infizierte und 1 Toten im ganzen Land . Kubanische Ärzte unterweisen das medizinische Personal im Umgang mit dem Virus.
In den Läden gibt es Zugangsbeschränkungen. Max. 5 Personen gleichzeitig. Desinfektionsmittel stehen bereit und einer hat sogar ein Waschbecken vor dem Eingang.
Ausgangssperre von 20 Uhr abends bis 5 Uhr morgens. Auch Einheimischen wird inzwischen die Einreise verweigert.
Seit Sonntag fahren keine Busse mehr, keine Fähren und keine Inlandsflüge. Für Notfälle gilt eine Sonderregelung.

Osterbesuche bei der Familie sollen damit limitiert werden. Vorgeschriebener Mindestabstand zu anderen Personen beträgt 2 Meter.
Masken gibt es keine zu kaufen, nicht mal in der Apotheke. Habe uns aus Taschentüchern selber welche angefertigt.
So sieht es also bei uns aus. Wetter ist gut, die Sonne scheint fast immer.

Dieses Osterfest wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben.
Wo auch immer ihr euch aufhaltet, lasst euch nicht unterkriegen. Auch diese Krise geht vorüber.