La Paloma

Mittwoch, 30. Dezember 2020

Arbeiten an La Paloma

Einige Überraschungen waren natürlich für mich vorbereitet Nach erster Durchsicht von La Paloma musste ich feststellen das einiges an Regenwasser im Schiff war. In meiner Abwesenheit wurde das Achterdeck vom Teak befreit und ein Fieberglass anti-rutsch Belag aufgebracht in der Zeit viel auch der starke Regen des Hurrikans. Drei Tage hat es wie aus Kübeln gegossen. Alles war klamm in Schiff. In der Cockpit Backbordkiste waren 15 Liter Wasser gestanden, weiter 15 Liter waren im der Sakonbilge, was immer unsere Bierlast ist. Einiges an Wäsche war nass geworden und musste gewaschen werden. Die ersten beiden Nächte habe ich im Salon geschlafen, da die Hckkabiene nicht bewohnbar war. Beide Cockpitkisten ausgeräumt, vom Wasser befreit und sauber gemacht. Die Achterkajüte, Bett auseinander genommen alles raus und gleich sauer gemacht. Einige Bücher musste ich leider entsorgen, die haben das Wasser nicht vertragen. Aber alles recht alte Schinken, kein großer Verlust. Auf dem Seitendeck war der Bordurchlass für das Befüllen vom Wassertank undicht. Den habe ich neu eingedichtet. Schauen wir mal  ob er nun dicht ist. Der nächste Regen wird es zeigen. Die Hauswasserpumpe hatte ein Leck, hat eine Weile gedauert bis ich das gefunden haben. War immer eine kleine Pfütze im Motorraum. Das habe ich heute abgedichtet. Die Geber vom alten Echolot habe ich heute ausgebaut, noch 20 Jahren war das Display schwarz und zeigte nichts mehr an. Mal  sehen ob ich das neue morgen einbauen kann. Ich muss erst einen Adapter bauen. So bleibt man dran. Haben aber schon viel geschafft.

 

Samstag, 26. Dezember 2020

In Rio Dulce aufgeschlagen

Nach dem Schnelltest für Covid-19 am 24.12. um 09:00 der zum Glück negativ ausgefallen ist und ich den Zettel in der Hand hatte, konnte es losgehen. Mit der Bahn nach Frankfurt zum Flughafen. Der Flug mit Iberia ging um 19:40 nach Madrid. Beim Check-in musste der Test vorgezeigt werden, sonst ging es nicht an Bord. In Madrid hatten wir 4 Stunden Aufenthalt. Weiter ging es um 02:30. Überall Abstand und Mundwindel war angesagt. Komisch im Flugzeug war das natürlich nicht möglich, der war nämlich ausgebucht.  Soviel zu den Regeln. Der Pilot hat anständig Gas gegeben, wir waren schon 45 Minuten vor der Zeit in Guatemala Stadt. Dort musste ich mich doch sehr wundern, keine Kontrolle an Flughafen was Corona anbetrifft. Keiner wollte meinen Test sehen. Pass gestempelt und dann Zoll. Hier musste ich meine Koffer aufmachen. Aber der Zöllner war gnädig alles ging durch. Ich hatte ja für alles die Rechnungen dabei. Also ab zum Parkplatz. Dort wartete ach schon der Fahrer des Taxis das mich zum Rio Dulce bringen sollte. Da Weihnachten war und LKW's nicht fahren durften, war kaum Verkehr. Wir kamen schnell voran und waren schon um 11:30 in der Marina Nana Juana. La Paloma stand noch am Platz, alles schien in bester Ordnung. Leider erwies sich das als Trugschluss. Der Kerl der zum putzen eingeteilt war hat einen lausigen Job gemacht. Die Achterkabine war in einem lausigen Zustand. Überall beschlagene Wände, da konnte ich nicht schlafen. Im Salon war es etwas besser. Nachdem ich da mit dem Feudel gewerkelt hatte ging es aber. Ich konnte mir dort die Koje für die Nacht machen.  Die Batterien waren noch im guten Ladezustand, also Kühlschrank an und er lief ohne Probleme. Der kleine Laden in der Marina war auf und es gab Bier zu kaufen. Das war also mal gesichert. Das hebt die Stimmung auf jeden Fall. Nach einem gute Essen war die Stimmung auch wieder im Lot. Kaputt war ich trotzdem. Um 19:00 ging es ab in die Koje. Das tat gut, denn am nächsten Morgen ging es mir sehr gut. Am Samstag erst einmal die Leute beigetrieben und besprochen was zu tun sein wird. Danach ein Gang zu Fuß in die Stadt einkaufen. Meine SIM-Karten waren beide abgelaufen und gesperrt. Zwei neue mussten her. Das Leben hier ist weitestgehend normal, die nehmen das halt gelassener als die Germanen. Die sind ja bekanntlich voller Ängste. Aber hier in den Supermärkten auch Nasenwindel und Temperatur messen. Geschäfte und Restaurants sind offen und auch gut besucht. Nachdem alles erledigt war nahm ich einen Tuk-Tuk zurück in die Marina. Jetzt war die Reinigung des Cockpits angesagt, das war so dreckig, das man nirgendwo sitzen konnte. OK, jetzt haben wir das auch erledigt und es wird langsam wohnlich. Abends habe ich mir 3 Spiegeleier in die Pfanne gehauen, mit Schinken und Käse darunter. Heute Nacht muss ich noch einmal im Salon schlafen. Die Nacht war kalt, ich habe unter dem Bettlaken gefroren. Diese Nacht nehme ich mir den Schlafsack aus dem Schapp. Da ist mal wieder eine Kaltfront aus den USA unterwegs. Der Computer ist installiert und Internet haben wir auch an Bord. Mal sehen was der morgige Tag bringt.

Der Rio Dulce, der süße Fluss


Blick auf die Marinas




Samstag, 19. Dezember 2020

Jahrerückblick 2020

Liebe Familie und Freunde, 

lange habe ich mich nicht gemeldet, aber es wird Zeit einmal ein Resümee von 2020 zu ziehen. 

Dieses Jahr war ein ereignisreiches Jahr 2020. Wir hatten ja vor unsere La Paloma in diesem Jahr zurück nach Europa zu segeln, was leider nicht geklappt hat. Wir waren unterwegs von Guatemala und strandeten dann in Belize Anfang März in der ersten Phase des Corona Wahns. 

Ab 15. März wurde Belize in den „Lock Down“ geschickt. Wir mussten an unserem Ankerplatz bleiben und durften uns nicht mehr vom Fleck rühren. An Land durften wir nur noch zum einkaufen und es wurde eine Ausgangssperre von 20:00 bis um 05:00 verhängt. 

Alle Häfen auf unserem Weg nach Europa waren vernagelt. Guatemala war auch zu, kein Schiff konnte mehr einlaufen. Es ging uns aber eigentlich gut, hatten genügend zu Essen und Trinken. Das Wetter spielte auch ganz gut mit und wir machten das Beste daraus. Aber mit dem Fortschreiten der Zeit kam die Hurrikan-zeit immer näher. Belize ist nicht Hurrikan sicher, aber wohin sollten wir uns verstecken. 

 Eine Gruppe von Seglern hat sich zusammengeschlossen, etwa 80 Boote, die eine Eingabe bei der Guatemaltekischen Regierung machte, um doch noch vor der Hurrikan-zeit, die im Juli beginnt, in den Rio Dulce einlaufen zu können. Nach langen Verhandlungen zwischen den verschiedenen Gruppen wie Seglern, Werftbesitzern, Marinabetreibern und lokalen Politikern erteilte der Präsident die Genehmigung diese Gruppe unter Auflagen einlaufen zu lassen. Die Auflagen waren, nicht mehr als 15 Boote pro Woche und nach dem Einlaufen 15 Tage in die Quarantäne. Diese musste in einer zertifizierten Marina stattfinden, damit das alles auch kontrolliert werden konnte. 

Wir waren unter den ersten 15 Booten und konnten am 6 Juni in Guatemala einlaufen. Nach den Formalitäten ging es den Rio Dulce rauf bis zur Marina Nana Juana und da an den Quarantäne Steg. Hier festgemacht hat das Gesundheitsamt uns kontrolliert und darauf geachtet, dass wir nicht in der Gegend rumlaufen. Essen und Trinken wurde und an Bord gebracht. Das hat auch alles soweit geklappt und wir wurden nach 15 Tagen in die Freiheit entlassen. 

Wir hatten uns entschieden so schnell es irgend geht nach Deutschland zu fliegen. Tickets wurden gebucht. Es sollte von Guatemala über Mexico Stadt nach Frankfurt gehen. Nachdem wir alles bezahlt hatten wurde der Flug von Guatemala nach Mexico annulliert und damit viel der Flug ins Wasser. Jetzt fing dann der Kampf um Rückerstattung an. Aber die Suche nach einem Flug ging weiter. 

Die Spanische Botschaft konnte mit Hilfe der Regierung einen Flug von Guatemala nach Madrid organisieren. Wir waren sechs Deutsche die den Flug gebucht hatten. Schnell das Schiff an Land und soweit vorbereitet, damit wir guten Gewissens fliegen konnten. Mit dem Kleinbus nach Guatemala Stadt und am nächsten Tag ging es dann weiter nach Madrid. Ein Lufthansa Flug von Madrid nach Frankfurt hatten wir bereits in Guatemala gebucht. Hat alles gut geklappt und wir sind in Frankfurt gelandet. In Frankfurt fand keine Kontrolle statt, nur bekamen wir einen Zettel in die Hand gedrückt mit allerlei Informationen. 

Da wir sehr Spät in Frankfurt gelandet waren, haben wir die Nacht im Hotel verbracht und sind dann am nächste Tag mit dem Zug nach Soest gefahren. 

Am Montag haben wir uns bei der Hotline des Kreises Soest gemeldet und wurden von der freundlichen Frau in die 14 Tage Quarantäne geschickt. Man wird sich bei uns melden. Mutter war froh und konnte kaum verstehen das wir uns eigentlich nicht sehen durften. Während der 14 Tage hat sich kein Schwein von Kreisgesundheitsamt bei uns gemeldet. Nach Ablauf der Zeit wieder angerufen und man entließ uns wieder in die Freiheit. Lebensmittel haben uns in der Quarantäne die Schwester und der Bruder von Elke besorgt. 

Da Elke große Schwierigkeiten mit den Augen hatte war der erste Anruf beim Augenarzt angesagt. Ein Termin beim Augenarzt sollte erst im November stattfinden, das erschien uns zu lange. Wir erst einmal zu dem Optiker unseres Vertrauens. Die Dame stellte fest, das Elkes trockene Makula sich verschlimmert hatte und ist in eine feuchte Makula umgeschlagen war. Der Optiker machte sofort einen Termin beim Augenarzt für den gleichen Tag fest. Elke kam auch sofort dran, auf einmal geht es. Da wurde die Diagnose auch bestätigt und zudem noch ein grauer Star diagnostiziert. Der kann aber erst operiert werden, wenn sich die feuchte Makula verbessert hat. So bekam Elke jeden Monat Spritzen in beide Augen. 

Jetzt in Dezember hat sich die Makula soweit gebessert, dass eine Operation des grauen Star durchgeführt werden kann. Corona bedingt ist aber erst ein Termin am 03 Februar 21 möglich. Solange wird weiter gespritzt, zwar in größeren Abständen aber es hilft ja nichts. Lesen ist bei Elke nur mit der Lupe möglich. Aber es soll sich nach der Operation erheblich verbessern. Daumen drücken. 

Wir haben in der Zwischenzeit viel an Haus und Hof gearbeitet. Der Wohnwagen brauchte einen neuen Standort mit Überdach. Beim Bau bin ich von der Leiter gefallen und erst auf den Po, dann auf den Rücken und zuletzt mit dem Kopf an die Wand geschlagen. Zum Glück war nichts gebrochen, nur verstaucht. Habe die letzten 3 Wochen kaum laufen können. Jetzt ist aber wieder alles in Ordnung. 

Da wir das Schiff nicht unendlich in Guatemala stehen lassen können, werde ich am 24.12. zurück zum Boot fliegen, so Corona will. Elke bleibt hier und hütet Mutter und Haus. Ich muss dann allein zurecht kommen. Wie und wann ich dann allein oder mit einem Mitsegler über den Teich in Richtung Azoren segle, das wird sich später finden. Jetzt heißt es erst einmal das Schiff klar für die Reise zu machen.

Die Bucht vor der Marina Nana Juan