La Paloma

Montag, 25. April 2016

In Haiti, Petit Goave aufgeschlagen

Wir erreichten unser Ziel am Sonntag um 09:30 ohne Probleme. Die letzten 30 SM mussten wir wieder unter Maschine laufen, da der Wind nach einem Regenschauer auf die Nase wechselte. Großes Hallo bei Richard. Jetzt liegen wir an der Boje ganz nah am Strand. Das Wasser ist ruhig und wir haben es nicht weit zum Haus von Richard. Gestern Abend großer Umtrunk bei Richard und seinen Freunden. Pappa Joe, ein alter Segler hat auf der Gitarre ein paar Rolling Stones Songs gespielt. Die Nacht war ruhig. Heute erst einmal relaxed. Bier eingekauft und Internet besorgt. 

Hier liegen wir an der Boje

Die typischen Segler auf Haiti

Richard sein Haus

Unser Ankerplatz mit dem Boot von Richard

Samstag, 23. April 2016

Auf nach Haiti

Gestern morgen um 10:30 haben wir den Bojenplatz in Port Antonio verlassen um nach Haiti zu fahren. Es hatte zwei Tage fast ununterbrochen geregnet in Port Antonio. Eine Strecke von ca. 200 SM nach Osten. Wir wollen zu unsern Freund Richard seinem Ankerplatz fahren. Da müssen wir Motorsegeln. Das Groß haben wir ins zweite Reff gebunden und der Mr. Perkins musste mal wieder ran. EWs setze ein Strom von ca. 1,5 Knoten gegen uns. Die Wellen waren ca. 2 Meter hoch und es ging langsam mit 3,5 - 4,5 Knoten. Es hat dazu auch noch mehrmals heftig geregnet. Also kein Kaffeefahrt. So gegen Morgen wurde es dann besser, der Strom kenterte und die Wellen wurden immer kleiner. Jetzt haben wir unter 1 Meter und fast glattes Wasser aber auch kaum Wind. Nach unseren Berechnungen sind wir morgen früh um ca. 08:00 am Ziel. Schauen wir mal was der Tag so bringt. Der Himmel ist bedeckt, aber es regnet zur Zeit nicht.
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At 23.04.2016 15:40 (utc) our position was 18°40.45'N 074°31.97'W

Mittwoch, 20. April 2016

Die letzten Tage auf Jamaica

Nachdem das Vorstag repariert ist, konnte ich mir ein paar Tage faulenzen genehmigen. Das Wetter war auch nicht so prickelig. Es hat viel geregnet und der Himmel war grau verhangen. Ein paar Besorgungen haben wir gestern und heute gemacht. Morgen ist Tanken angesagt. Der Liter kostet nur ca. 70 cents. Da werden wir alles bis zum Stehkragen voll machen. Wir wollen noch einmal Haiti besuchen. An der Nordseite der Halbinsel hat ein Freund einen Ankerplatz mit einigen Bojen angelegt. Er wohnt auch dort. Den wollen wir besuchen. Das wird eine Strecke von 200 SM unter Motor werden. Fast genau nach Osten. Nach dem Wetterbericht wird er Wind ab Freitag Nachmittag fast einschlafen und wir sollten eine eher ruhige Fahrt haben. Sonntag werden wir dort sein. Hier im Hafen paddelt ein Rastafari auf seinem Bambusfloß von Bojenlieger zu Bojenlieger und staubt mal ein Bier, und sonst so Kleinigkeiten ab. Er ist immer guten Mutes und freundlich, selbst wenn er nichts bekommt. 

Be cool man, take it easy.
 

Sonntag, 17. April 2016

Eine weitere Baustelle behoben

Bei einer Routineuntersuchung stellte ich Rostbefall an den Muttern der Vorstagbefestigung fest Beim Ansetzen des Schraubenschlüssels zerbröselten die Muttern regelrecht. Es machte Peng und die Platte löste sich vom Bugbeschlag und das Vorstag kam lose. Nicht auszudenken, wenn das unter vollen Segeln bei Seegang passiert. Da es sich um Zollschrauben handelte hatte ich kein Ersatz an Bord. Mit freundlicher Hilfe von einem amerikanischen Boot konnte das Problem gelöste werden. Die Schrauben drehten sich mit und diese waren hinter den Schutzblech für die Ankerrollen verborgen. Also erst einmal den Beschlag mit Schutzblech und Ankerrollen abbauen. Eine Schraube machte wie immer Probleme und ich musste sie ausbohren. Nachdem ich die Schrauben ausgebaut hatte, das Gewinde gereinigt und die Muttern gängig gemacht hatte, konnten der Zusammenbau beginnen. Ich habe mir vorgenommen, die Schrauben am ende der Saison auszutauschen. Neue bringe ich aus Deutschland mit. Alles sitzt jetzt wieder an seinem Platz und ist fest verstagt.  

Ferdinand unter Stress

Die defekten Muttern

Die Befestigungsschrauben für das Vorstag

Sonntag, 10. April 2016

Landausflug auf Jamaica

Früher als geplant unternahmen wir am Samstag unsere erste Erkundungstour ins Landesinnere. Die Crew der Yacht " Two Oceans" hatte einen Minibus gemietet und noch 2 Plätze frei. Wurde so also für jeden preiswerter.













Erst ein Stück an der Küste entlang und dann rauf ins Gebirge. Die Straße alleine war schon ein Abenteuer. Schmal, die Ränder angenagt und an nicht wenigen Stellen mit Geröll übersät, schlängelte die sich in zahlreichen Serpentinen aufwärts. Ohne hupen vor jeder Kurve ging gar nichts. Ein Wasserfall neben der Straße, eine Schlucht, dann wieder ein Bach. Immer wieder ein neues Panorama. Die Vegetation wechselte, aber es war wunderbar grün mit vielen Blumen am Straßenrand. Die Hügel dicht bewaldet. Das waren sie also, die Blue Mountains. Die heißen so, da , von See her betrachtet, die Berge bläulich schimmern. 


Bei 1300 m Höhe machten wir Halt und besuchten einen der zahlreichen Kleinbauern, die dort Kaffee anpflanzen. Die Bohnen werden von Hand gepflückt, getrocknet, geschält, das geht aber schon mit Maschine, dann geröstet und lokal verkauft. Der Großteil der Ernte wird zu einem Depot gebracht und vermarktet. Davon alleine kann man aber nicht leben. So werden Zimmer vermietet und in einer Bar Getränke und auch Joints verkauft. Das Rohmaterial dazu wächst gleich neben der Haustür. Nichts für uns.



Der Kaffee wird geröstet
Hier wird er gemahlen              










Die vier Stadien des Kaffees











Der zieht sich erst einmal einen Joint rein, verkaufen tut er auch, mit 5 USD ist man dabei.
Die Wolken werden immer dichter und dunkler und so machen wir uns auf den Weg nach Kingston, der Hauptstadt. Dort steht das Bob Marley Museum auf dem Plan. Ein wenig mickerig für meinen Geschmack. Bemalte Mauern, kleiner Garten und der Parkplatz größer als das Haus. Die wollten 25 $ US Eintritt und den Führer sollte man noch extra entlohnen. Da waren wir uns einig, da gehen wir nicht rein. Ein Foto und weg.

Kingston, die Hauptstadt
Elke bei Bob Marley












Besuchten stattdessen einen Schiffsausrüster,wo Ferdinand viele Sachen sah, die wir brauchen. Da werden wir aber später noch mal hinfahren, wissen wir doch jetzt wo der Laden ist.
Es wurde Zeit zum Essen. Inzwischen regnete es auch schon kräftig. An einer großen Kreuzung gab es ein " Jerk Center",das sind Grillplätze, die Huhn und Fleisch auf ganz spezielle Weise zubereiten. Wir nahmen Kaninchen. Serviert auf einem Stück Alufolie. Ein Genuss. Noch nie habe ich schmackhafteres Kaninchen gegessen. Bekamen auch noch Schwein und Huhn zum Probieren.

Hier wird das Fleisch mit viel Gewürz gegahrt
Dann mit Kräutern in die Pfanne über Holzfeuer


Die Köchin ist bester Laune und hat Spaß an ihrer Arbeit und lässt uns alles probieren
Durften in die Küche. Offene Holzfeuerstelle. In Töpfen und Pfannen wurde da das Essen zubereitet, mit vielen Gewürzen, dann zum Warmhalten nach draußen auf den Kohlegrill. Die beiden jungen Frauen dort waren echt nett und mit sichtlicher Freude bei der Sache. 
Dann der Rückweg nach Port Antonio. Erst noch auf holpriger Straße , später auf einer EU finanzierten neuen Strecke. Das Wetter wurde besser und am Zielort war es trocken.

In Jamaica aufgeschlagen

Am 01.04.2016 sind wir aufgebrochen um nach Jamaica zu segeln. Das waren ca. 350 SM. Nach dem Wetterbericht sollte der Wind im laufe der Woche nach Norden schwenken. Ausgelöst durch eine von Miami kommende Kaltfront. Wir sind die ersten 128 SM unter Maschine von Insel zu Insel in den Jardines de la Reine gefahren. Unser letzte Ankerplatz hinter dem Cayo Caballones bescherte uns in der Nacht vom 5. auf den 6. April einen Vorgeschmack für den Nordwind. Der kam mit Vehemenz um ca. 23:00 in dern Ankerplatz geblasen. Da wir ungeschützt von Winden aus Norden lagen, hieß das Roch-n-Roll die ganze Nacht. An schlafen war nicht zu denken. Am Morgen um 08:00 hatte sich das soweit beruhigt, dass wir Anker auf gehen konnten. Nach der Passage zwischen zwei Inseln, mit vielen Untiefen glatte See auf der Südseite. Wir segelten bei schwachen Winden in Richtung Jamaica. Wir konnten sogar den Genacker, der seit zwei Jahren nicht mehr im Gebrauch war, einsetzen. Das ging dann auch ganz flott dahin, bis die am Masttop angeschlagene Umlenkrolle abbrach und der Genacker mit 85 m² im Wasser landete. Bei 6 Knoten speed mussten wir ganz schön zerren bis er wieder an Bord war. Danach machten wir uns fertig die Segel für die Nacht zu setzen. Ab 22:00 sollte ja Nordwind mit 25 Knoten einsetzen. Also das zweite Reff ins Groß, den Besan ausgebaumt und die Genua fertig zum einrollen. Kaum waren wir fertig schon ging es schlagartig los, es war aber erst ca. 19:00. Der Wind schwenkte von Nordwest auf Nord um und legte augenblicklich auf eine beachtliche Stärke zu. La Paloma setzte das in Speed um, maximal waren 8,4 Knoten über Grund geloggt. Spritzwasser kam dann auch schnell wieder über Deck geflogen. Wir verschanzten uns hinter der Windschutzscheibe und ließen La Paloma laufen. In der Nacht drehte der Wind in einer Front etwas mehr nach Osten. Die letzten 30 SM mussten wir mit dem Mr. Perkins unter Maschine laufen, da der Wind jetzt direkt auf die Nase blies, zum Glück nur sehr leicht. Um 06:00 Ortszeit kamen wir in Port Antonio an. Durch die enge Einfahrt war es hinter dem Riff schön ruhig. Wir legten uns an den Steg der Errol Flynn Marina und hissten die gelbe Quarantäne Flagge. Ein Haufen Papiere mussten ausgefüllt werden. Das Ganze zog sich ein Weile hin, da wir ja in der Karibik sind. Aber alles wurde mit viel Spass und ohne Kosten dann doch erledigt. Wir verlegten uns an eine Boje, da billiger als an der Pier. Erst mal ist Ruhe angesagt. Wir haben ja die letzten zwei Nächte nicht viel geschlafen. Von den 349 Seemeilen sind wir 175,6 unter Segel und 173,4 unter Motor gefahren. Insgesamt ein guter Törn.

La Paloma unter Genacker

Die Errol Flynn MArina in Port Antonio, Jamaica



Samstag, 2. April 2016

Unterwegs in den Jardines de la Reina, Kuba

Am Freitag Morgen haben wir mit dem Ziel Jamaica in Cienfuegos ausklariert. Auf dem Weg dorthin müssen wir uns nach Osten schlagen. Das ist nicht immer einfach, da gegen die Tradewind Richtung. In dieser Woche ist der Wind aber eher schwach und wir können dagegen an motoren. Heute sind wir an unserem zweiten Ankerplatz angelangt. Die Jadines de la Reina liegen in Süden von Kuba und sind nicht bewohnt. Kleine Inseln reihen sich wie an der Schnur auf in Richtung Osten. Heute liegen wir im Schutz des Cayo Zaza Fuera über 3 Meter Sandgrund vor Anker. Mit uns sind noch zwei holländische Boote, die auch nach Osten wollen. So werden wir uns weiter von Insel nach Insel hangeln um dann bei passenden Wind aus Nord oder Nordosten die Überfahrt nach Jamaica zu machen. Schauen wir mal.
De
Ferdinand
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At 02.04.2016 17:44 (utc) our position was 21°27.75'N 079°34.79'W