Am 01.04.2016 sind wir aufgebrochen um nach Jamaica zu segeln. Das waren ca. 350 SM. Nach dem Wetterbericht sollte der Wind im laufe der Woche nach Norden schwenken. Ausgelöst durch eine von Miami kommende Kaltfront. Wir sind die ersten 128 SM unter Maschine von Insel zu Insel in den Jardines de la Reine gefahren. Unser letzte Ankerplatz hinter dem Cayo Caballones bescherte uns in der Nacht vom 5. auf den 6. April einen Vorgeschmack für den Nordwind. Der kam mit Vehemenz um ca. 23:00 in dern Ankerplatz geblasen. Da wir ungeschützt von Winden aus Norden lagen, hieß das Roch-n-Roll die ganze Nacht. An schlafen war nicht zu denken. Am Morgen um 08:00 hatte sich das soweit beruhigt, dass wir Anker auf gehen konnten. Nach der Passage zwischen zwei Inseln, mit vielen Untiefen glatte See auf der Südseite. Wir segelten bei schwachen Winden in Richtung Jamaica. Wir konnten sogar den Genacker, der seit zwei Jahren nicht mehr im Gebrauch war, einsetzen. Das ging dann auch ganz flott dahin, bis die am Masttop angeschlagene Umlenkrolle abbrach und der Genacker mit 85 m² im Wasser landete. Bei 6 Knoten speed mussten wir ganz schön zerren bis er wieder an Bord war. Danach machten wir uns fertig die Segel für die Nacht zu setzen. Ab 22:00 sollte ja Nordwind mit 25 Knoten einsetzen. Also das zweite Reff ins Groß, den Besan ausgebaumt und die Genua fertig zum einrollen. Kaum waren wir fertig schon ging es schlagartig los, es war aber erst ca. 19:00. Der Wind schwenkte von Nordwest auf Nord um und legte augenblicklich auf eine beachtliche Stärke zu. La Paloma setzte das in Speed um, maximal waren 8,4 Knoten über Grund geloggt. Spritzwasser kam dann auch schnell wieder über Deck geflogen. Wir verschanzten uns hinter der Windschutzscheibe und ließen La Paloma laufen. In der Nacht drehte der Wind in einer Front etwas mehr nach Osten. Die letzten 30 SM mussten wir mit dem Mr. Perkins unter Maschine laufen, da der Wind jetzt direkt auf die Nase blies, zum Glück nur sehr leicht. Um 06:00 Ortszeit kamen wir in Port Antonio an. Durch die enge Einfahrt war es hinter dem Riff schön ruhig. Wir legten uns an den Steg der Errol Flynn Marina und hissten die gelbe Quarantäne Flagge. Ein Haufen Papiere mussten ausgefüllt werden. Das Ganze zog sich ein Weile hin, da wir ja in der Karibik sind. Aber alles wurde mit viel Spass und ohne Kosten dann doch erledigt. Wir verlegten uns an eine Boje, da billiger als an der Pier. Erst mal ist Ruhe angesagt. Wir haben ja die letzten zwei Nächte nicht viel geschlafen. Von den 349 Seemeilen sind wir 175,6 unter Segel und 173,4 unter Motor gefahren. Insgesamt ein guter Törn.
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La Paloma unter Genacker |
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Die Errol Flynn MArina in Port Antonio, Jamaica |
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