La Paloma

Dienstag, 30. März 2021

Ein beschwerlicher Trip nach Mexico

Am Mittwoch über die Barre vom Rio Dulce und in Tres Puntas den Anker für die Nacht fallen lassen. Wir waren 4 Boote die auf der Tour nach Mexico waren. Am Donnerstag Morgen um 05:30 gingen wir Anker auf. Bis zum Mittag sind wir erst einmal nach Osten gefahren, damit wir einen besseren Winkel für die Reise nach Norden hatten. Das Groß konnten wir nach der Kursänderung setzen, mussten aber Motorsegeln. Der Wind wollte nicht nach Südosten drehen, sondern blieb auf Osten. Das machte die Sache etwas schwierig. Der Wind nahm im laufe des späten Abends immer mehr zu und erreichte 25 Knoten in den Böen über 30 Knoten. Wir wurden ganz schön durch-geschaukelt  und waren Zeitweise Nass wie die Katzen. Bei drei Meter Wellenhöhe stiegen so mache auch ins Cockpit ein. An schlafen war da natürlich nicht zu denken. Um ca. 02:00 in der Nacht verholten wir uns hinter das Lighthouse Riff. Dort kam das Groß runter und wir setzen die Genua auf 30%. Ab da konnten wir segeln. Es ging flott weiter, die See ging immer noch sehr hoch. Aber weiter im Norden wurden die Konditionen besser. Der Wind drehte ein wenig mehr nach Südosten und machte die Situation an Bord gemütlicher. Die See beruhigte sich am Samstag merklich. Wie üblich kamen wir in der Nacht auf der Isla Mujeres an. Da die Einfahrt gut ausgetonnt ist und die Leuchtbojen alle da standen wo sie in der Karte angezeigt wurden hatten wir keine Schwierigkeiten den Weg in den Hafen zu finden. Um 24:00 konnten wir den Anker setzen. Wir waren ganz schön geschafft. Die 368 Seemeilen haben wir in 60,5 Stunden abgesegelt. Von den vier Booten waren wir das erste am Ziel.  Die anderen hatten sich hinter den Riffen von Belize versteckt. Sonntag erst einmal alles getrocknet und einiges Spritzwasser aufgeputzt. Montag dann einklarieren. Hier wieherte der Amtsschimmel. Wir haben ganze zwei Tage gebraucht bis wir heute das Dokument in der Hand hatten. Viele Papiere mussten ausgefüllt werden, Gebühren bei der Bank eingezahlt werden und warten auf Unterschriften. Die restlichen Boote sind derweil auch eingetroffen, keinem ist was passiert. Ein paar Reparaturen stehen mal wieder an. Eine Halterung der Solarzelle im Heck ist angebrochen, die müssen wir verstärken. Hier in Mexico ist ja die Osterwoche ein high light für den Tourismus. Die Straßen voll von ihnen. Jede Menge Bootsverkehr in der Bucht. Mal sehen wie lange wir hier bleiben. Ein Wetterfenster wir benötigt die 900 SM bis zu den Bahamas zu segeln. 

 

Die Strecke von Tres Puntas zur Isla Mujeres

 

Isla Mujeres mit unserer Position



Sonntag, 21. März 2021

Die Reise geht los

Am Samstag sind wir aus Fronteras abgefahren. In Cayo Quemado sind wir bei Verena und Stephan eingekehrt. Wir wollen am Dienstag ausklarieren. Das Wetter macht uns noch ein paar Sorgen, da am Mittwoch und Donnerstag Strammer Wind aus Südosten angesagt ist. Wir wollen eigentlich auf der Rückseite dem Wind hinterher segeln. Ab Freitag wird es wieder besser. Samstag sollten wir in Isla Mujeres ankommen. Warten wir mal  morgen früh den Wetterbericht ab und dann entscheiden wir wann wir los segeln. 

Der Rote Punkt ist unsere Position


Dienstag, 16. März 2021

Manchmal kommt es anders als man denkt

Am 12.03. hatten wir geplant unseren Ankerplatz im Rio Dulce zu verlassen und in Richtung Flussmündung zu fahren. Nachdem der Anker war wollte ich Gas geben, es kam aber nichts als viel Qualm aus dem Auspuff. Oh Schreck, was ist da los. Ein schneller Blick in den Motorraum zeigt mir das der Dieselfilter voller Dreck war. Also den Anker wieder runter. Der Filter entleert die Dieselleitung entlüftet. Der Motor sprang auch wieder an, starb aber nach kurzer Zeit wieder ab. Anker wieder runter. So ging das nicht. Schlauchboot ins Wasser und abgeschleppt. Was mit unserem kleinen Töf-Töf aber nicht so einfach war. Gut das andere Segler unsere Abfahrt beobachtet haben. Wir waren dann 3 Schlauchboote und wir konnten La Paloma neu verankern. Entschieden uns dann aber in der Marina Nana Juana an den Steg zu gehen. Das schien mir eine größere Sache zu werden. Am nächsten Tag ab in den Motorraum und systematisch alles untersucht. Dieselfilter ausgebaut und gereinigt, Filter gewechselt und alles wieder eingebaut. Die Diagnose war danach Dreck in den Dieseltanks. Außerdem stellte ich fest, dass die Diesel-Förderpumpe etwas schwach auf der Brust war. Hier noch einen Reparatursatz verarbeitet. Danach haben wir sauberen Diesel aus einem Kanister genutzt und nachdem alles entlüftet war lief der Perkins wieder einwandfrei. Jetzt stellte sich die Frage wie kriegen wir den Dreck aus den Tanks, die waren ja beide randvoll mit Diesel, etwa 600 Liter. Wir versuchten es mit Bordmittel und einer kleinen Pumpe um den Boden abzusaugen. Das ging auch aber unser 20 Liter Kanister war schnell voll. Wie sollen wir das denn entsorgen stellten wir uns die Frage. In einer Marina haben die ein Team die auf so etwas spezialisiert sind. Kurzer Anruf und die Truppe kam auch gleich mit dem Boot angefahren. Mit 3 Fässern und einer Pumpen-Filteranlage ging es auch gleich ans Werk. Ich habe inzwischen den Deckel im Dieseltank geöffnet und der erste Tank war bald abgepumpt und durch die Filteranlage gereinigt. Dann kam der Diesel wieder in den Tank. Das passierte auch mit dem zweiten Tank. Nach 3 Stunden war die Arbeit erledigt. Jetzt noch alles wieder einbauen und einräumen. Danach erst mal eine Dusche, ich stank wie ein Iltis. Es sieht so aus, das wir jetzt am 22.03 auf die Reise gehen, wenn der Wind aus der richtigen Richtung bläst. Mein Visum läuft am 25.03 ab, so müssen wir uns sputen.

Der Tank wird abgesaugt

Die Truppe rückt an

Die Pumpeneinheit

    

Mittwoch, 10. März 2021

Endspurt zur Abfahrt nach Norden

Wir, das sind Arno von der La Favorite und ich,  sind in den letzten Vorbereitungen um den Sprung nach Norden zu machen. Lydia und Arno haben ihr Schiff in Rio Dulce verkauft und Arno hat sich bereit erklärt mit mir zusammen die große Reise anzugehen. Dafür bin ich ihm sehr dankbar, brauche ich nicht allein zu segeln. In der nächsten Woche haben wir Ost bis Südost Wind, ideal um zur Isla Mujeres, Mexico zu segeln. Das sind knapp 400 SM und es sollte in 3 Tagen erledigt sein. Die letzten Wochen haben wir noch einige Arbeiten am Schiff gemacht, jetzt sind wir soweit. Es wird auch Zeit wieder mal zu segeln. Heute haben wir noch ein Leesegel für die Koje im Cockpit angefertigt, damit wir nicht raus fallen können. 

Das Leesegel für die Koje im Cockpit