La Paloma

Dienstag, 28. Mai 2013

Die Regenzeit hat begonnen

Gestern Nacht hat es das erste Gewitter seit wir in der Karibik sind gegeben. Es hat geblitzt, gedonnert und anständig geregnet. Wir mussten alle Luken schließen, damit wir im trocknen bleiben. Heute über Tag kein Regen nur die Bewölkung war ziemlich dicht. Elke konnte sogar die Wäsche auf die Leine hängen. Schauen wir mal wie sich das entwickelt. Den Keilriemen von der Lichtmaschine habe ich nach gespannt, kann sein wenn die Sonne länger wegbleibt dann müssen wir Strom mit der Hauptmaschine machen.
Sonst gibt es nicht viel neues zu berichten.

Sonntag, 26. Mai 2013

Leider hat Dortmund verloren

Gestern haben wir uns am Nachmittag vor dem Fernseher versammelt. Mehr als 10 Deutsche waren zusammen, es war sogar ein Bayer da. Es gab Bier und gegrillte Hähnchen mit Fritten. Das Spiel war sehr interessant und über weite Strecken war nach meiner Meinung Dortmund besser aufgestellt. Aber leider hat es am Ende nicht gereicht. Robben ein paar Sekunden aus dem Auge gelassen und schon war es passiert. Elke war sichtlich Traurig, hat sie doch sehr für Dortmund gehofft. Die beiden Torhüter waren Weltklasse. Leider hat Neuer vergessen, dass er aus dem Ruhrgebiet kommt, Spaß. Es war auf jeden Fall ein guter Tag für den deutschen Fußball. Heute ist ein grauer Tag mit Regen und wir werden an Bord verbringen. 

Freitag, 24. Mai 2013

Ankerlieger

Wir haben uns hier richtig gut eingelebt. Der Pickel liegt noch immer an der gleichen Stelle hinter Hog Island. Unser Termin für Kran kommt immer näher. Aber wir wollen hier bleiben. Alles ist in kurzer Distanz zu erreichen. Busse fahren zu den einschlägigen Supermärkten. Linienbusse preiswert in die Stadt. Das Wasser ist schön warm zum Baden, was will der Mensch mehr. Das Wetter hat sich ein wenig geändert, es regnet jetzt öfter. Aber die Sonne kommt immer wieder durch und es reicht für die Solaranlage um Strom zu machen. Gestern Nacht gab es ein Einbruchsversuch bei einem Boot von unseren Freunden Doris und Michael. in der Nacht um 1:30 ist jemand zum Boot geschwommen an Bord geklettert und wollte vermutlich stehlen. Er wurde aber von den beiden bemerkt und erfolgreich in die Flucht geschlagen. Er sprang über Bord und verschwand in den Mangroven. Dabei wird er sich sicher ziemlich geschnitten haben, die Magroven hängen unter der Wasserlinie voll scharfkantigen Muscheln. Das ist jetzt hier das Thema Nummer eins bei den Ankerliegern. Wir haben die lokalen Anwohner hier eingeschaltet und die wollen sich darum kümmern. Die waren entsetzt, galt der Ankerplatz doch als sehr sicher. Wenn die Ankerlieger verschwinden,  kann die einzige Strandbar dicht machen. Das gefällt den Leuten hier ganz und gar nicht. Morgen geht es erst einmal zum Endspiel Dortnund-Bayern. Schauen wir mal, ich bin für Dortmund. 
de
Ferdinand

Montag, 20. Mai 2013

Pfingsten

Heute ist hier Feiertag. Wir haben einen ausgiebigen Spaziergang von Hog Island in die Hartman Bay gemacht. Ein strammer Fußmarsch von 1, 5 Stunden durch den Wald hat unseren Gehapparat mal wieder bewegt. Wir Segler sind ja normalerweise nicht die großen Läufer. Das hat gut getan. Gerade an Bord fing es an zu regnen, was zum Glück hier nicht lange anhält. Jetzt scheint die Sonne wieder und es ist warm. Auf dem Weg konnte ich ein paar Bilder von La Paloma vor Anker machen. Die Bucht ist gut belegt von Langzeitseglern. Das Boot im Vordergrund MIDO von Michael und Doris ist bereits an den Mangroven festgemacht um die Hurrikan- Saison hier zu verbringen. 

La Paloma vor Anker hinter Hog Isaland

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Im Vordergrund die MIDO von Michael und Doris an den Mangroven fest

Samstag, 18. Mai 2013

Ein Tauchgang

Gestern war Schwerstarbeit unter Wasser angesagt. Das Unterwasserschiff musste gereinigt werden, es hatte sich viel Bewuchs angesammelt. Den Tauchkompressor angeworfen, Luftschlauch verlegt und ab ins Wasser. Fast 1,5 Stunden war ich unter Wasser damit beschäftigt den Bewuchs zu entfernen. Dabei musste ich auch ab und zu Muscheln abklopfen. Elke interpretierte das als Zeichen den Kompressor abzustellen. Ich unter Wasser holte tief Luft, aber es kam nichts. Schnell auftauchen und nachsehen, Elke hatte den Kompressor abgestellt. Nachdem das geklärt war konnte ich weiter machen. Jetzt ist der Rumpf unter Wasser wieder sauber. Das Tiefschnorchelgerät hat sich schon bewährt. Die Wassertemperatur in der Bucht in der wir liegen hat 30°C, da kann Elke auch nicht widerstehen schwimmen zu gehen. Diemal konnte ich das sogar dokumentieren.

Der zweite freiwillige Wassergang von Elke

Das kühlt wenigsten ab

Mittwoch, 15. Mai 2013

Ruhige Tage vor Anker

Es gibt nicht viel neues zu berichten. Wir liegen immer noch hinter der Hog Island vor Anker. Ruhige Tage haben wir hier. Gestern war eine Einkaufsfahrt angesagt, die Vorräte waren aufgebraucht. Am Nachmittag hat es ordentlich geregnet, das Boot ist wieder sauber. Während des Regens stellten wir fest, dass es von der Decke tropfte, genau über dem Kochherd von Elke. Das konnten wir aber nicht dulden. Es kam aus der Rosette vom Dorade Lüfter. Schnell die Rosette abgeschraubt und die Ursache gesucht. Ich konnte das Leck finden. Heute habe ich es mit Sikaflex abgedichtet. Jetzt werden wir sehen was beim nächsten Regen passiert. Wenn es nicht dicht wird muss ich den Lüfter an Deck abschrauben und die Stelle mit Epoxy und Matte verkleben. Schauen wir mal was passiert. Heute an Bord habe ich das Edelstahl mal poliert, muss auch mal sein. So langsam finden sich viele hier in der Buche ein die die Hurrikan Saison im Wasser bleiben. Die Bucht ist sehr gut geschützt. Jeder hofft natürlich, dass kein Hurrikan über Grenada fegt. Die Insel hat sich vom letzten Hurrikan aus 2004 noch nicht ganz erholt. Drücken wir mal die Daumen. Wir genießen die Tage hier auf jeden Fall.

Unser Ankerplatz hinter Hog Island

Sonntag, 12. Mai 2013

Ein Jahr an Bord / ein Jahr Fahrtensegeln




Seit Anfang Mai 2012 ist Ferdinand, Elke einen Monat später, an Bord von La Paloma. Der erste Monat war mit Arbeiten vollgestopft. 

Material lag überall im Schiff

Der Wassermacher

Die Filter für den Wassermacher
Das Tohuwabohu auf dem Achterdeck
Insgesamt sind wir in der Zeit ca. 6500 SM gesegelt. Erst mit Oliver im Mittelmeer, von den Balearen nach Korsika und Sardinien und zurück nach Torrevieja. In Torreveija haben wir das Boot noch einmal fit für die Atlantik-reise gemacht. Am 20 August starteten wir dann das Abenteuer, in die Karibik zu segeln. Jetzt fast ein Jahr später können wir sagen, es hat sich gelohnt. Wir sind sehr froh diese Reise angetreten zu haben. Zu Ende ist sie hoffentlich noch lange nicht. Haben wir doch erst einen kleinen Teil der Karibik gesehen. Jetzt kommt bald die Hurrikanzeit und wir werden das Schiff an Land in Grenada stellen.Sind dann von Ende Juni bis Ende Oktober in Deutschland. Danach geht es zurück nach Grenada und dann weiter in den Norden. Es gibt noch so viel zu sehen. Hier wollen wir kurz die Erfahrungen des ersten Jahres zusammenfassen. Ich will die Themen mal in verschiedene Kapitel aufgliedern.

Der Reiseverlauf von Juni 2012 bis Mai 2013

 

  1. Das Schiff La Paloma
    Insgesamt sind wir mit dem Schiff sehr zufrieden. Fast alles was wir installiert haben hat durchgehalten. Einiges wie die Hauswasserpumpe war schlicht alt und musste ausgetauscht werden. Die Hydraulikzylinder der Lenkung waren an der Kolbenstange undicht, normaler Verschleiß. Wir haben das auslaufende Öl mit Yogourtbechern aufgefangen und am nächsten Tag wieder in den Vorratsbehälter eingefüllt. Wir hatten ja nicht so viel Öl im Vorrat. Eine Naht am Besansegel gerissen ,weil das Garn morsch war. 

     
    Eine Naht am Besan musste genäht werden
    Der Kopf für den Passatsegel-ausbaumer gebrochen, Bedienungsfehler. Ansonsten hat alles gehalten. Das Schiff hat sich während der 6500 SM gut geschlagen und uns nie vor große Probleme gestellt. Unsere Stromversorgung hat sich als ausreichend herausgestellt. Alle Systeme konnten mit Solar und Wellengenerator versorgt werden. In Sainte Lucia haben wir dann noch einen Windgenerator angebracht. Die Hauptmaschine brauchten wir selten zur Stromerzeugung anwerfen. Ein paar elektrische Probleme hatten wir mit dem Kühlschrank. Einige Kabelschuhe hatten keinen guten Kontakt mehr. Das haben wir unterwegs dann lösen können. Der Autopilot hat uns nie im Stich gelassen. Unser 4 KVA Generator hat uns im Stich gelassen, den haben wir verschrottet, Motorschaden. Der Wassermacher hatte Anfangs ein Problem mit dem Modulkontrollteil. Das wurde von der Herstellerfirma kulant und schnell ausgetauscht. Seitdem haben wir ca. 6000 Liter Trinkwasser aus dem Meer gefiltert. Viele Gedanken haben wir uns über das Passatsegeln gemacht, Ausstellbäume wurden angeschafft, Literatur gewälzt und Meinungen abgefragt. Am Ende sind wir mit der Genua und dem Besan über den Teich gerutscht. 

    2. Die Crew/Strecke 
    Die Teststrecke im Mittelmeer haben wir zu dritt gesegelt, Elke, Oliver und Ferdinand. 

    Oliver friert auf der Fahrt von Korsika nach Sardinien
    Hier konnten wir noch einige Sachen verbessern. Insgesamt aber alles im grünen Bereich. Die ersten Etappen waren ja nicht lang. Die spanische Küste runter hatten wir immer Ankerplätze und wie im Mittelmeer oft widrige Winde aus verschiedenen Richtungen, viel Motorstunden. Nach der Passage von der Straße von Gibraltar haben wir anständig einen auf die Mütze bekommen. Eine Nacht mit Windstärke 9 von Achtern und Wellen von bis zu 4 Metern Höhe. Da hatten wir schon ein wenig Muffe. Aber am nächsten Tag war der Spuk vorbei. Die Strecke nach Madeira hat die Crew, Elke und Ferdinand dann schon gelassener angegangen. Wir konnten zum ersten Mal 5 Tage die Segel in der gleichen Stellung stehenlassen. Das hat uns doch sehr gefallen und es ging ab wie die Post. Die Strecke von Madeira nach den Kanaren war dann schon fast Routine und wir konnten wieder fast die gesamte Strecke segeln. Wir bekamen so langsam Seglerbeine. Auch die Strecke Kanaren nach den Cap Verden war seglerisch ein Genuss, immer Wind von Achtern und es ging flott vorwärts. Auch hier brauchten wir die Segelstellung nicht ändern. Auf den Cap Verden kam dann Oliver wieder an Bord, denn die Atlantikstrecke wollte er mit segeln. Die Atlantikstrecke hat der Crew schon viel abverlangt. 

    16 Tage Schräglage war nicht einfach
     
    Besonders Elke hat sich dabei schwer getan. Die ewige Schaukelei ging ihr doch sehr auf den Keks. Sie hatte auch den Ehrgeiz immer was Anständiges auf die Back zu stellen. So hat sie akrobatisch in der Kombüse hantiert. Sie lies sich aber auch nicht helfen. Wie eine Krake hat sie dort geturnt. Aber stolz ist sie, es hat immer Filterkaffee gegeben. Wir haben immer im Cockpit gegessen, manchmal flog das Essen im hohen Bogen vom Teller. 

    Es wurde unterwegs gekocht und Brot gebacken
    Eine angebrochenen Rippe war der Preis dafür. Aber jetzt ist alles wieder verheilt. Auch Oliver und Ferdinand hatten zahlreiche blaue Flecken. Ferdinand ist auf dem Achterdeck gestürzt und hat sich einen großen blauen Fleck eingehandelt sowie eine Beule am Kopf. Ein Problem war die Schlaferei unterwegs. Die Achterkabine war eine Teilchenbeschleunigungskammer, im Salon dauernd Geräusche aus den Vorratsschränken. Schlafen war eigentlich am besten im Cockpit, der ruhigste Platz. Aber Elke hat immer Probleme unterwegs mit dem Schlafen, neugierig wie sie ist, muss sie immer den Kopf heben und kann nicht loslassen. Erst nach der 3. Wache ist sie meistens aus Erschöpfung umgefallen. Oliver konnte sogar in der Bugkabine schlafen, er war ja auch bei der Marine im Maschinenraum. Nach 16 Tagen und ca. 2000 SM sind wir heil ohne viel Bruch in Barbados aufgeschlagen. Erstaunlicherweise hat es uns nichts ausgemacht, während der 16 Tage kein Land zu sehen. Unterwegs hatten wir immer Glück beim Fischen. Es gingen uns zum Teil prächtige Goldmakrelen an die Angel. 

    Eine prächtige Goldmakrele ging uns an die Angel

    Fisch war genügend im Tiefkühler. Wir waren mächtig stolz, dass wir das große Wasser bezwungen hatten. Das wurde mit einem anständigen Essen gebührend gefeiert. Oliver ist von hier nach Hause geflogen. Wir sind weiter nach Martinique gesegelt. Da fing dann das Kaffeesegeln an. Inselhopping war angesagt. Das fand Elke dann wieder angenehm, kurze Strecken, schöne Ankerplätze, kaum noch Schaukelei. 

    3. Versorgung 
    Die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln war auf der ganzen Reise kein Problem. 

    Eine schlaue Art die Waren anzupreisen, Funchal - Madeira
     
     
    Der Fischmarkt von Mindelo

    Es gibt ausreichend Supermärkte. Nur die Versorgung mit Fleisch wurde ab den Kanaren schwierig. Auf den Cap Verden war die Qualität schlecht, es gab keine Fleischer auf den Inseln. In der Karibik, ja selbst in Martinique war die Fleischqualität nicht sehr hoch. Auf St. Lucia und jetzt auf Grenada bekommt man wieder vernünftiges Fleisch. Aber die Preise sind dementsprechend. Das Preisniveau hier in der Karibik ist ziemlich hoch. Gemüse hat es immer und überall ausreichend gegeben. Zum Teil alles eingeführt, da auf manchen Inseln kein Grundwasser zur Bewässerung vorhanden ist. Die Versorgung mit Bargeld war kein Problem, es gibt fast überall Geldautomaten bei denen man sich mit lokalem Geld versorgen kann.


    4. Sicherheit 
    Die Sicherheit hat uns bisher auf der Reise keine Probleme gemacht. Anscheinend hat sich das ein wenig gebessert. Es wird wie überall geklaut, auch in Deutschland. Das Beiboot sollte man immer anketten und das Boot beim Verlassen verschließen. Die Leute waren überall freundlich und hilfsbereit und wir konnten keine Aggressionen feststellen.


    5. Wetter 
    Das Wetter müssen wir in Abschnitten betrachten. Im Mittelmeer hatten wir schönes Wetter mit wechselnden Winden. Es war noch bis in den Juli nachts angenehm kühl. Auf Madeira war es regnerisch und kühl. Dort herrschten immer starke Nordost Winde. Auf den Cap Verden hatten wir Harmatan mit ganz schlechter Sicht und viel Staub in der Luft. Der Wind blies konstant mit Stärken zwischen 4-6 BF. Unser Rigg war komplett vom Staub gepudert. Den Dreck sind wir erst losgeworden durch die Regenschauer auf der Überfahrt über den Atlantik. Auf der Überfahrt hatten wir konstante Winde aus den östlichen Quadranten immer so um 4-5 manchmal 6 BF. Das unangenehme war die Dünung, die aus Nordost mit bis zu 3 Metern angerauscht kam. Aber immer mal kam auch ein höhere Welle, die sogenannte verflixte siebte, und hat uns mächtig aus dem Kurs gedrückt. Das war eigentlich das unangenehme an der gesamten Überfahrt. 
     
    Sonnenuntergang auf dem Atlantik
    Zum Glück hatten die sogenannten „Squalls“, das sind örtliche Störungen, die viel Regen und Wind beinhalten können, nicht die befürchtet Stärke. Wir konnten diese gut aussegeln. Regen kam aber immer genug runter um das Schiff zu reinigen. 

    5. Kommunikation 
    Wir haben ja UKW und Kurzwellenfunk an Bord. Auf den Kanaren kam dann noch ein aktiver AIS-Sender hinzu. AIS sendet und empfängt Daten von Schiffen über den UKW-Funk aus. Die Daten lassen sich dann auf dem Seekartenplotter einlesen und wir können sehen, was an Schifffahrt im Umkreis von uns unterwegs ist. Das Wetter haben wir täglich mindestens einmal über den Kurzwellenfunk von Intermar und dem Seelotsen bekommen. In der MAR-Runde von Elke hatten wir immer Kontakt bei der Überfahrt und konnten unsere Mutter mit Standortmeldungen versorgen, Danke hier an die Freiwilligen Helfer von Intermar, dem Seelotsen und der MAR-Runde. Mit einigen anderen Schiffen waren wir auch immer in Kontakt. Manche unterwegs, andere schon vor Anker in der Karibik. Wir haben nur 3 Großschiffe auf den ganzen 2000 SM gesichtet. Mit einem hatten wir uns kurz über UKW-Funk unterhalten. Delfine und Wale konnten wir beobachten. Ansonsten nur Wasser, ab und zu mal ein paar Vögel. Immer wieder lagen morgens fliegende Fische an Deck, manche schon ganz steif. Auf den Strecken ohne Internet bekamen wir über den Kurzwellendatenfunk die Überschriften mit Kurzbeschreibung der Tagesschau zugesandt, hier vielen Dank an Dietmar, DL4HAO
     
    6. Ankerplätze/Inseln 
    Alle von uns besuchten Inseln hatten ihren eigenen Charme. Besucht haben wir Porto Santo und Madeira im Madeira Archipel. Die Kanarischen Inseln, Lanzarote, Fuerteventura, Gran Canaria, Gomera, Teneriffa, La Palma und Hierro. Von den Cap Verden haben wir nur Sal, Boa Vista und Sao Vincent besucht. In der Karibik haben wir Barbados, Martinique, St. Lucia, Sainte Vincent und die Grenadines, sowie die Tobago Cays und Grenada gesehen. Auf allen Inseln haben wir uns umgesehen und versucht einen Einblick zu bekommen. Wir wollen aber keine Wertung abgeben. Wie schon gesagt, alle hatten ihren eigenen Charme. Ankerplätze ohne Schwell sind allerdings rar. Der Ankergrund war insgesamt gut, wir hatten mit unserem Bügelanker nie wirklich Probleme. An einigen Stellen mussten wir eine Boje aufnehmen, da ankern aus ökologischen Gründen untersagt war, Naturschutz. 

    Der Ankerplatz in den Tobago Cays, Grenadines
    6. Sehenswürdigkeiten und Leute 
    Sehenswürdigkeiten gab es genügend auf der Reise. Manchmal haben wir schon Schwierigkeiten diese in die richtigen Örtlichkeiten einzuordnen. Wir haben gesehen wie Vulkane aufgebaut und sich entwickeln, alte Bauwerke, manche im jämmerlichen Zustand, schöne Gärten und Landschaften, interessante Märkte, freundliche und hilfsbereite Leute. Gerade auf den kleineren Inseln wird immer gegrüßt, ob Alt oder Jung. Wir haben viele Segler getroffen und neue Bekanntschaften geschlossen. Land- und Seeschildkröten, Wale, Leguane und andere Eidechsen gesehen. Viele unterschiedliche Menschen aus dem Schmelztiegel Karibik.
     
     
    Der schwimmende Gemüsemann in der Rodney Bay



7. Was haben wir vermißt
Wir müssen schon sehr genau nachdenken was wir wirklich vermisst haben, eigentlich nichts. Fernsehen vielleicht ein bisschen die Sportsendungen und politische Diskussionen, manchmal Kabarett. Was wir wirklich vermisst haben ist die Deutsche Welle mit Nachrichten und den Sportreportagen. Elke hat natürlich den Garten vermisst, den kann das Boot nicht bieten. Sie hat eine Topfpflanze gehegt, aber nach vielen Abstürzen die zum Verlust der Blumenerde führte ,mussten wir diese dann doch entsorgen. Manchmal konnten wir über das Internet Sportberichte hören, das ging aber nur bei guter Internet-Qualität. Deutsche Zeitungen gab es nach den Kanaren nicht mehr zu kaufen. Anscheinend spielt der deutsche Tourist in der Karibik noch keine große Rolle.
 
8. Fazit 
Wir wurden verschiedentlich gefragt ob es nicht langweilig ist, so den ganzen Tag auf dem Boot zu sein. Nein, ist es nicht! Wir sind ja keine Urlauber in dem Sinne, sondern leben halt, wie andere im Haus, auf dem Boot, mit kochen, putzen, waschen, kleineren Reparaturen, einkaufen. Wir gehen viel an Land spazieren oder fahren mit dem öffentlichen Bus über Land. Wir genießen das Hafenkino ,wie Booten zuschauen die kommen und gehen, den Anker werfen oder auch nicht. Mit dem Beiboot durch die Bucht sausen andere Boote besuchen, hier und da einen „Smaltalk“ halten. Manchmal kann man auch behilflich sein beim Ankern oder mit Ratschlägen bei anstehenden Reparaturen. So vergeht der Tag. Wenn wir eine Veränderung brauchen ,nehmen wir den Anker auf und fahren ein Stück weiter. Dann haben wir auch meistens das Internet und genügend Bücher an Bord. Wir haben das erste Jahr wirklich genossen und wie oben beschrieben noch keine Langweile gehabt. Wir wollen das noch einige Zeit so weitermachen, es gibt ja noch so viel zu sehen in der Karibik. Wo wir dabei landen wissen wir jetzt noch nicht. Wir freuen uns schon auf die zweite Saison in der Karibik, die Ende Oktober 2013 losgeht.





Mittwoch, 8. Mai 2013

Landausflug in Grenada

Gestern haben wir einen Landausflug auf Grenada gemacht. Zusammen mit 4 anderen Deutschen haben wir einen Kleinbus gemietet. Um 09:00 ging es los. Der Busfahrer konnte uns viel von der Geschichte der Insel erzählen. Erst auf die Westseite der Insel an St. Georges vorbei. 

Der Sportboothafen von St. Georges

Danach ging es weiter gen Norden in die Gewürzgegend. Grenada ist ja die Gewürzinsel der Karibik. Es ist schon erstaunlich wie viel verschieden Gewürze und Obstsorten auf kleinem Raum zusammen gedeihen. Kakao, Ingwer, Nelken, Zimt, Papaya und Bananen, alles auf engstem Raum zusammen. 

Eine Kakao Frucht mit Bohnen

Elke riecht an der Rinde vom Zimtbau

Die Hülle einer Paranus auch Brasilnuss genannt
Weiter ging die Tour an einen Wasserfall, hier konnte man sich erfrischen, für uns war das Wasser mal wieder zu kalt. Ein Garten mit Rundweg war um den Wasserfall angelegt. Hier stand ein Feigenbaum in voller Blüte und eine kleine Eidechse kreuzte unseren Weg.

Eine Blüte vom Feigenbaum

Sieht die nicht schön aus

Ein Wasserfall zum Baden, uns leider zu kalt

Die Eidechse huschte über unseren Weg

Grenada hat noch einen Anteil von ca. 20% Regenwald. Viele Wanderwege sind hier für den sportlichen Urlauber angelegt. Wir sind dann bis auf 600 Meter über dem Meeresspiegel gefahren. Hier oben war es angenehm kühl. Dann ging es die Serpentinen hinunter zur Ostseite der Insel. Hier ist der Hauptanbau die Muskatnuss. Der Hurrikan Ivan hat hier 2004 90% der Bäume, auf denen die Muskatnuss wächst zerstört. Die Ernte pro Jahr an Muskatnüssen betrug vor dem Hurrikan in 2004 ca. 3 Tausend Tonnen  Muskatnuss, die Ernte zur Zeit wird nicht größer als 300 Tonnen pro Jahr sein. Also nur 10% der ursprünglichen Ernte. Das ist für eine kleine Insel ein herber Schlag für die Bauern. Etwa 6000 Farmer sind mit dem Anbau der Muskatnuss beschäftigt. Die Muskatnuss wird einer vollständigen Verwertung zugeführt. Es bleibt kaine Abfall übrig. Wir besichtigten eine Maskatnussfabrik. Aus der Hülle wird Marmelade und Sirup, und Kosmetik, Öl wird von der Nuss hergestellt. Die eigentliche Nussschale wird als Brennmaterial genutzt. 

Erste Qualitätskontrolle bei Anlieferung durch die Farmer

Das Trocknen der Muskatnuss dauert 45 Tage

Hier sieht man alle Produkte der Muskatnuss
 Grenada ist als Lieferant von Muskatnuss die Nummer zwei auf dem Weltmarkt.

Weiter ging die Fahrt in eine Rumfabrik. Hier wird noch Rum gebrannt nach altem Rezept. Es soll die älteste Rumfabrik der westlichen Hemisphäre sein, erbaut 1785. Hier wird Rum hergestellt vom eigenen Anbau von Zuckerrohr und weitestgehend in Handarbeit. Alles wird verwertet. Das Zuckerrohr wird mit einer Presse gepresst, die über ein Wasserrad angetrieben wird.  

Das Wasserrad für den Antrieb der Zuckerrohrpresse
Hier die Presse für das Zuckerrohr
Alles wird noch hauptsächlich mit der Hand erledigt. Das Stroh wird mit einem Hand getriebenen Lorrie auf die Halde gefahren.  

Die Zuckerrohrpresse

Hier fließt der Zuckerrohrsaft in das Sudhaus

Hier wird der Abfall auf Halde gefahren

Der Abfall wird zum Heizen der Kessel genutzt

Der gepresste Zuckerrohrsaft wird im Sudhaus gekocht, damit das Wasser verdampft. Dazu wird der Saft in vier verschiedenen Kesseln bei unterschiedlicher Temperatur gekocht. 

Hier wird der Saft gekocht und konzentriert

Anschließend geht es in den Fermentierungstank, wo der Sud bis zur Reife verbleibt. Leider habe ich die Zeitangabe wie lange der Prozess dauert vergessen. Danach geht es in die Destille. Dort wird wieder geheizt, diesmal mit Holz, weil der Energiebedarf höher liegt als bei der Kocherei. Hier wird auf ca. 70 Grad der Sud erhitzt und über Filter und Kühler der Rum erzeugt. Anschließend wird bei der Qualitätskontrolle der fertige Rum mit 78% in den Tank geleitet. Ist das Destillat niederer Qualität, wird er zurück in die Destille geleitet und noch einmal gebrannt. Dazu dienen die verschiedenen Ventile wie auf dem Foto zu sehen ist. Die Destille produziert nur für den lokalen Markt, es wird kein Rum exportiert.

Der Fermentierungstank für den Rum

Die Destille wird noch mit Holz geheizt

Hier die Ventile im Qualitätskontrollraum


Auf dem Rückweg kamen wir noch am alten Flughafen vorbei, da stand noch die Maschine vom ehemaligen Präsidenten, sie war in einem jämmerlichen Zustand.

Die Maschine des ehemaligen Präsidenten




Eine Schokoladenfabrik wollten wir auch noch besuchen, das war leider nicht möglich, der Besitzer war in der Schweiz. Hier werden die Kakaobohnen getrocknet.

Eine Trocknungsanlage für Kakaobohnen




Samstag, 4. Mai 2013

Breaking News

Breaking News! Elke hat sich getraut endlich mal schwimmen zu gehen. Nach nunmehr 3 Monaten in der Karibik hatte sich Elke gestern freiwillig in die Fluten der Karibik gestürzt. Das Wasser hat ja jetzt über 28° C, es war ihr immer noch frisch. Was kann man da machen, sie ist nun mal ein Frostbeule. Sie ist ganze zweimal um das Boot geschwommen. Leider konnte ich das nicht auf ein Foto brennen, da ich schon im Wasser war. Ansonsten geht es uns prächtig hier auf dem Ankerplatz. 

de
Ferdinand

Mittwoch, 1. Mai 2013

Vor Anker hinter Hog Island

Ich war ein wenig faul in der letzten Woche was das Schreiben anbetrifft. Wir sind letzten Freitag von der Prickly Bay zur Hog Island gefahren. Das sind nur 4 SM weiter die Südküste von Grenada nach Osten. Hatte es doch die letzten Nächte in der Prickley Bay ziemlich geschaukelt. Hier in der verwinkelten von Riffen geschützten Bay ist es sehr ruhig, das Wasser platt wie auf dem Ententeich und noch guter Haltegrund für den Anker. 

Die blaue Markierung ist unsere Position

Links im Bild Hog Island, dahinter haben wir den Anker geworfen

Unser Ankerplatz vor den Mangroven

Hog Island ist ein sehr geschützter Ankerplatz. Hier lassen einige Segler ihre Boote über die Hurrikanzeit vor Anker/Bojen liegen. Manche sogar ohne Aufsicht für 6 Monate. Nach Auskunft der Segler sind keine Diebstähle vorgekommen. Ich hätte da keine ruhige Minute. Aber anscheinend gibt es auch Dauerlieger die dann aufpassen, dass nichts passiert. Wie auf allen Bildern zu sehen ist es stark bewölkt. Es hat auch ausreichend geregnet in der letzten Woche. Das ist für die Wasserversorgung und die Pflanzen und Bäume sicher eine gute Sache. Uns hat es ein wenig unter die Regenpersenning verbannt. Wir haben wenn es trocken war ausgedehnte Spaziergänge unternommen. Für unseren Stromhaushalt war das noch nicht kritisch, wir hatten ausreichend Strom von den wenigen Sonnenstrahlen und dem Windgenerator. Gestern waren wir in St. Georges um Öl für den Motorölwechsel zu kaufen. Mit dem Bus geht das ganz gut und auch preiswert. Heute ist Ölwechsel an der Hauptmaschine angesagt und die Dieselfilter werden auch gewechselt. Da werden wir mal nachschauen wie die Qualität des Diesels aussieht. Unser Bekannter aus der Andiamo hatte Bakterien im Tank und musste den gesamten Tank reinigen lassen. Drücken wir die Daumen, dass das bei uns nicht der Fall ist. Das kostet eine stange Geld für das Reinigen der Tanks. Ich werde darüber berichten. Auf unseren Spaziergängen haben wir die große Eidechse beim verspeisen von Hibiskusblüten erspäht. Auch fasziniert uns immer wieder die alte Architektur der lokalen Häuser und der Mut zur Farbe. 

Eine Eidechse verspeist Hibiskusblüten

Lokale Architektur in bunten Farben