Wieder
geht eine Saison in der Karibik für uns zu Ende. Die offizielle
Hurrikan-Saison geht am 01. Juli los und endet am 15. November, da
müssen wir uns wieder irgendwo verstecken.
Wir
hatten La Paloma im Juni 2013 in der Spice Marina auf Grenada an Land
gestellt und sind nach Deutschland geflogen. Anfang November ging es
zurück nach Grenada und dann zügig wieder ins Wasser. Wir wollten
schnell nach Norden segeln. Wir hatten anständig Wind, unsere erste
Station war auf der Insel Carriacou in der Tyrrell Bucht. Hier haben
wir aus Grenada ausklariert. Der nächste Halt war St. Lucia, wo wir
unser Gefrierfach reparieren mussten, der Verdampfer war defekt.
Danach einen Abstecher nach Martinique, hier haben wir uns für die
Weiterreise verproviantiert. Mit Dominica haben wir die Erste neue
Insel oberhalb von Martinique besucht. Danach ging es weiter nach
Guadeloupe und den vorgelagerten Iles des Saintes. Das waren
stürmische Tage auf Guadeloupe, immer Wind zwischen 25-30 Knoten.
Das nächste Ziel war Antigua und Barbuda. In Jolly Harbour auf
Antigua nahmen wir La Paloma aus dem Wasser, es gab eine undichte
Stelle am Erdungsschwamm, das musste abgedichtet werden. Unsere
Batterien hatten auch den Geist aufgegeben und wir mussten neue
einbauen. Weihnachten und Neujahr haben wir auf Antigua gefeiert.
Barbuda kam als nächstes dran, eine kleine Sandinsel mit vielen
Lobstern und einer riesigen Fregattvogel Kolonie und einem 15 km
langen Sandstrand. Ansonsten war nicht viel los auf der Insel. Von
dort segelten wir weiter nach Nevis und Kitts. Beides Steuerparadiese
für die Reichen. Wir haben uns die vielen Briefkästen angesehen,
unser war aber nicht darunter, die Rente ist zu schmal. Nach Kitts
kam St. Barth / Barthelemy. Ein weiteres Steuerparadies für die
Superreichen. In den Geschäften, Gold, Diamanten, Uhren und
Kleidung. Alle großen Labels waren hier vertreten. Die nächste
Insel war St. Martin / Marteen. Eine geteilte Insel mit einem
französischen und einem holländischen Teil. Hier lagen die größten
und die meisten Motor und Segelyachten von allen Inseln, die wir
besucht haben. Nicht weit davon liegt Anguilla eine weitere Insel die
vom Verstecken von Geld lebt. Danach war das Ziel die British Virgin
Islands, das größte Charterrevier in der Karibik. Hunderte von
Charterbooten machten die Ankerplätze unsicher. Hier hat uns unser
Perkins verlassen, die Einspritzpumpe gab den Geist auf. Eine Neue
musste her, die konnte ich aus Deutschland besorgen. Nach 7 Tagen
war sie dann da und eingebaut. Der Perkins brummte wieder. Da wir
kein Visum für die USA hatten, machten wir einen Bogen um die
US-Virgin Islands und steuerten die Dominikanische Republik an. Hier
machten wir in Boca Chica fest und schauten uns die Insel an. In
Santo Domingo, der Hauptstadt haben wir in der Bar einen getrunken in
der schon Christoph Columbus gezecht hatte. Hier mussten wir den
Öl-Kühler für das Getriebe erneuern. Er hatte ein Loch und Wasser
war im Getriebeöl. Die Zwischenwelle an der Propellerwelle machte
Schwierigkeiten und konnte nur provisorisch repariert werden. Danach
kam eine große Unbekannte, Haiti. Dort die Insel im Südwesten, Ile
a Vache, ein besonderer Platz. Hier ankerten wir einige Zeit. Wir
bekamen Besuch von Richard und Alexandre, die ein Wochenende an Bord
blieben. Das Rollenlager an der Zwischenwelle hatte sich mittlerweile
ganz verabschiedet, ein Neues musste her. Mein besonderer Dank gilt
Richard, der es möglich gemacht hat in Haiti ein passendes Lager zu
besorgen. Dann kam das große Abenteuer Kuba. Das war eine Strecke
von fast 600 SM bis zum Hafen von Cienfuegos. Bienvenidos Socialistas
wurden wir begrüßt. Das Einklarieren war schon eine Prozedur, mit
Drogenkontrolle durch Hunde und das ganze Programm. Wir hatten so gar
keine Vorstellung von Kuba, waren aber letztlich angenehm überrascht.
Eine Fahrt nach Havanna mit 3 tätigem Aufenthalt in der historische
Altstadt brachte uns viele Erkenntnisse. Ein Kuriosum war Cayo Largo,
eine im Südwesten vorgelagerte Insel, auf dem nur Touristen waren.
Die Kubaner waren lediglich für die Bedienung der Touristen auf der
Insel. Es gibt keine ansässige Bevölkerung. Die Ankerplätze waren
gut, die Versorgung für uns Segler nicht. Mehr als eine Woche gab es
kein Bier. Wir sind, nachdem die Vorräte fast aufgebraucht waren, zu
den Cayman Inseln gesegelt. Ein weiteres Steuerparadies. Hier konnten
wir die Vorräte wieder auffüllen, natürlich zu hohen Preisen. Das
Einklarieren kostete nichts und die Bojen waren kostenlos. So hatten
wir einen kleinen Ausgleich, was die Kosten anbelangte. Die Tiefs
häuften sich und es wurde Zeit für uns weiter nach Süden zu
segeln. Das nächste Ziel war Providencia, etwa 390 SM Südwestlich
von den Cayman Inseln. Die ersten 180 SM waren unbequemes segeln,
teilweise mit Motorunterstützung. Danach Kurswechsel mehr nach Süden
und wir hatten gutes segeln für den Rest der Strecke. Providencia,
eine Insel die zu Kolumbien gehört, obwohl Kolumbien etwa 600 SM
entfernt liegt, nur ein kleiner Fleck. Providencia hat das größte
Saumriffe der Karibik. Hier musste ich meine Lichtmaschine vom
Perkins reparieren, die brachte keinen Strom mehr um die Batterien zu
laden. Kaputt war der Entstörkondensator, der war durchgeschlagen
und hatte einen Kurzschluß verursacht. Nachdem wir den entfernt
hatten, lädt die Lichtmaschine wieder. Dann die letzte Etappe nach
Bocas del Toro in Panama. Die 250 SM rutschten wir auf einer Backe
ab. Je näher wir Panama kamen, desto schwächer wurde der Wind. Die
letzten Meilen musste der Perkins wieder helfen. In der letzten Nacht
gab es noch anständig Gewitter mit viel Wind und Regen. Nachdem wir
543 USD bei den hiesigen Behörden hin geblättert haben, können wir
für ein Jahr in den Gewässern von Panama segeln. Seit ein paar
Tagen liegen wir in der Red Frog Marina am Steg und bereiten uns auf
den Heimflug nach Deutschland vor.
Die Route der 2ten Saison in der Karibik |
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